Welche Rolle spielt der Familienstand bei der Baufinanzierung?

Welche Rolle spielt der Familienstand bei der Baufinanzierung?

Ist es für die Bank bei der Vergabe einer Baufinanzierung relevant, ob Sie Single oder verheiratet sind und womöglich Kinder haben? Hier lesen Sie, welche Auswirkungen der Familienstand auf Ihre Kreditwürdigkeit hat und welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen.

Wenn Sie eine Baufinanzierung abschließen wollen, prüft die Bank zunächst Ihre Kreditwürdigkeit (Bonität), sprich Ihre Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral. Mit der Bonitätsprüfung stellt die Bank oder das Kreditinstitut sicher, dass ein potentieller Kreditnehmer seine Raten zuverlässig tilgen kann. Daher ist die Kreditwürdigkeit ganz wesentlich bei der Entscheidung für die Erteilung eines Immobilienkredits. Prinzipiell gilt: Je besser Ihre Kreditwürdigkeit ist, desto höher sind Ihre Chancen, eine Finanzierungszusage zu erhalten. Mit der Kreditwürdigkeit steigen auch Ihre Aussichten auf günstigere Zinsen.

Werden Singles bei der Baufinanzierung benachteiligt?

Für Singles ist die Frage nach dem Familienstand oftmals ein leidiges Thema. Doch wir können Sie beruhigen, denn für Banken hat Ihr Beziehungsstatus keinen Einfluss. Banken wollen abschätzen, ob Sie in der Lage sind, Ihre Tilgungsraten zuverlässig und zügig zu begleichen. Das können gut verdienende Singles, Ehepaare und Lebensgemeinschaften gleichermaßen. Vor dem Vertragsabschluss werden zur Bonitätsprüfung eine ganze Reihe Informationen über Ihre Lebensumstände herangezogen wie zum Beispiel Ihre persönliche Einkommenssituation.

Verdienen Sie gut und haben Sie einen sicheren Job? Sind Sie womöglich Beamter mit einer einwandfreien Schufa? Dann sind Sie genauso attraktiv wie ein ähnlich verdienendes Ehepaar. Geringverdiener hingegen müssen in der Regel mehr Eigenkapital und/oder Sicherheiten vorweisen als gut verdienende Singles, um eine Baufinanzierung zu erhalten. Pauschal betrachtet entstehen durch den Familienstand keine Nachteile und eine Baufinanzierung lässt sich immer an Ihre individuellen Lebensumstände anpassen.

Haben Kinder einen Einfluss auf die Kreditwürdigkeit?

Verheiratete Paare oder Partnerschaften stehen bei Banken hoch im Kurs, weil sie meist zwei Einkommen vorweisen können. Kinder jedoch können sich sowohl positiv als auch negativ auf die Bewilligung einer Finanzierung auswirken: Einen positiven Effekt haben Kinder, wenn Sie noch im Elternhaus leben und Einkommensschwankungen wegen Elternzeit vorüber sind. Denn dann profitieren Kreditnehmer von besseren Steuerklassen und damit von höheren Einkünften.

Erwartet ein Haushalt baldigen Familienzuwachs, kann das je nach Einkommenssituation eine finanzielle Mehrbelastung bedeuten (wegen Einkommensreduzierung aufgrund von Elternzeit beziehungsweise Teilzeitbeschäftigung nach Elternzeit anstelle der vorhergehenden Vollzeittätigkeit). Doch das bedarf einer genauen Einzelfallprüfung.

Folgende Kriterien beeinflussen Ihre Kreditwürdigkeit:

  • Einkommen und Vermögen
  • Eigenkapital und Sicherheiten
  • Beschäftigungsverhältnis
  • Kinder
  • Alter
  • Zahlungsmoral und Schufa-Auskunft
  • Bestehende Kredite

Kann man zu jung oder alt für einen Kredit sein?

Ein weiterer Faktor, der Einfluss auf die Kreditwürdigkeit hat, ist das Alter. Grundvoraussetzung, um einen Immobilienkredit zu erhalten, ist die Volljährigkeit. Kreditnehmer mittleren Alters verfügen meist über ein höheres Einkommen und mehr Eigenkapital als jüngere Interessenten und werden daher von Banken mit entsprechenden Konditionen belohnt. Daher ist es in der Regel möglich, auch im gehobenen Alter (50+) noch einen Kredit zu bekommen. Weil jedoch im Rentenalter mit einem geringeren Einkommen zu rechnen ist, sollte die Finanzierung so geplant werden, dass das Darlehen bis zum Renteneintritt abbezahlt ist oder zum Rentenbeginn genügend freies Vermögen vorhanden ist, zum Beispiel durch die Fälligkeit einer Lebensversicherung, um den Kredit abzubezahlen.